Deutscher Bonsai Preis

Kaum ist der Deutsche Bonsaipreis 2023 gemeistert, geht es schon weiter mit der Planung des Deutschen Bonsai-Preises 2024 in Bad Orb.
Nachdem 2023 wieder 10 Teilnehmer dabei waren, müssen wir für 2024 die Teilnehmerzahl leider auf 8 Personen begrenzen. Dies ist der Bühnengröße geschuldet.

Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt entsprechend ihrem Anmeldezeitpunkt, daher flott an die Tastatur, ein Bonsai-Foto (mit Gestalter) und den Bonsai-Lebenslauf an me@maxbonsai.com senden.

Sollten die 8 Plätze noch nicht vergeben sind, ist die Teilnahme am 25.05.2024 gesichert.

Viel Erfolg wünscht der BCD.

Rückblick:Deutscher Bonsai Preis - 23. September 2023 in Zirndorf

Der Wettbewerb um den Deutschen Bonsai Preis (DBP) 2023 wurde am 23. September im mittelfränkischen Zirndorf ausgetragen. Er fand im Rahmen der Bayerischen Bonsaitage statt.

Alte Hasen und neue Gesichter

Für den Wettbewerb, der am 23. September im Rahmen der Bayerischen Bonsai-Tage in Zirndorf ausgetragen wurde, hatten sich erfreulicherweise folgende Teilnehmer gemeldet, die wir in der Folge kurz vorstellen.

MARK LANGHORST 

fand die kleinen Bäume schon immer faszinierend, doch der entscheidende Impuls kam erst im Juni 2022, als der Gedanke aufkam, dass zum Koi-Teich auch ein paar Bonsai passen würden. 

Also machte sich Mark ins Bonsai-Zentrum Münsterland auf, wo er sich zuerst einer totalen Reizüberflutung ausgesetzt sah. Zufällig traf er dort Rolf Maeter, der ihm erste Kontakte vermittelte. Es folgten Treffen im AK Steinfurt, „wo ich sehr viele nette Leute traf“. So kamen die ersten Bonsai in den Langhorst-Garten, und das Bonsai-Fieber schlug zu: Fachliteratur, unzählige YouTube-Videos, ein Grundkurs, Gestaltungen. 

Schließlich meinten AK-Kollegen „komm doch mit zum Wettbewerb; das lernt und macht riesig Spaß – und so habe ich mich gemeldet und freue mich auf das, was da kommt!“

OLIVER MÖRS

hatte seinen ersten Bonsai-Kontakt etwa 2003 mit dem Kauf eines Buches von Harry Tomlinson. Nach einem ersten Durchblättern wurde in einem nahegelegenen Gartencenter ein Juniperus X media blaauw, eine Schale, Erde und Drahterstanden. Zuhause dann Gestaltung, Rückschnitt, Drahten und Umtopfen. Danach Standort Fensterbank des Wohnzimmers, über dem Heizkörper. Die Freude dauerte nicht lange. Als dann die Tomlinson-Lektüre beendet war, wurde klar: Alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Die folgenden zehn Jahre waren von weiteren Büchern und Gestaltungen von Outdoors geprägt. Bei den 21.NRW-Bonsaitagen in Solingen-Burg hinterließ eine Demo von Christian Przybylski solchen Eindruck, dass sich Mörs sofort für einen Lärchen-Workshop Anfang 2015 anmeldete. Bis heute kamen regelmäßig weitere Workshops bei Christian hinzu; zudem seit 2020 der Besuch der Przybylski-Bonsaischule. Die Mitgliedschaft im BCD folgte 2022.

ANDREAS KUNATH

Ist ein alter Hase, was den Deutschen Bonsai Preis angeht, nahm er doch schon teil, als die Veranstaltung noch unter dem Titel Neues Talent Wettbewerb lief. 

Kunath beschäftigt sich mittlerweile seit ungefähr 18 Jahren intensiv mit Bonsai. Ein Großteil seiner Bäume, die er pflegt und gestaltet, besteht aus Yamadori, die er selbst in den Bergen gesammelt hat. Einige seiner Bonsai hat er schon mit Erfolg bei namhaften Ausstellungen präsentiert: Bei den NRW-Bonsai-Tagen, dem Kreativfest II sowie der Hai Yama Ten in Ascheberg.

In den letzten Jahren absolvierte er die „artdesign bonsaischule“ bei Udo Fischer in Bammental. Die Ausbildung dort schloss er im März 2023 mit der Prüfung zum Bonsai-Lehrer erfolgreich ab.

MATTHIAS OSTERMEIER

haben die Natur und allen voran die Wälder seit frühester Kindheit begeistert. Dabei ist es nicht nur die Ästhetik gewaltiger Baumriesen, sondern auch das Allerkleinste und dessen Funktion in der Welt. Als promoviertem Biologen im Bereich molekularer Pflanzenwissenschaften ist es ihm möglich, auch die komplizierteren Fragen in der Betrachtung der Natur zu verstehen und dadurch Beruf und Leidenschaft in Einklang zu bringen.

Mit dem Thema Bonsai beschäftigt sich Ostermeier seit Jahren, intensiv jedoch erst seit 2018: „Hier ist es vor allem der Weg, den man geht, wenn man sich einer Pflanze annimmt, sei es nun beginnend beim Sämling oder greisen Yamadori, der mich anspornt und fasziniert.“ Gerade starke Modifikationen, wie das Abmoosen, Veredeln oder Spalten und Biegen ganzer Stämme wecken dabei sein Biologenherz und die Neugier am Verständnis der Prozesse, die zellulär innerhalb einer Pflanze ablaufen.

Seit 2020 ist er Teil der Bonsaifreunde Holledau, „wo ich herzlich in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter aufgenommen wurde“. Mittlerweile befinden sich in seiner Sammlung ca. 50 Bäume unterschiedlicher Reife.

SVEN TRIEB 

ist ebenfalls „Wiederholungstäter“ beim Deutschen Bonsai Preis. Er lebt in Münster, ist 46 Jahre alt, ist Bonsai-Liebhaber seit 28 Jahren und gehört dem Arbeitskreis Steinfurt an.

Angefangen hat Sven mit dem Studium von Büchern, doch „irgendwann kommt man an den Punkt, wo das nicht mehr reicht.“ Die Konsequenz bestand in Seminaren bei John van der Laan in Ascheberg; nun ist Trieb seit mehreren Jahren in der Bonsai-Schule um sich weiter zu verbessern. Er versucht möglichst viel zu drahten und zu gestalten, denn so verliert man nach seiner Überzeugung letztlich auch die Angst vor dem Schneiden – „jeder Bonsaianer weiß, wovon ich spreche!“

Zum Bonsai-Weg zählen auch die Mitgliedschaft im BCD und der Start beim Neuen Talent Wettbewerb. Dies alles hat ihn, so seine Überzeugung, immer besser gemacht, so dass er jetzt hofft, einmal unter die Top Drei zu kommen. Trieb freut sich auf Zirndorf und wünscht dort allen Mitstreitern viel Erfolg.

RENÉ SCHMOR 

fand schon als Jugendlicher Asien faszinierend. Die Kunst, Kampfkunst, Anime und Mangas. Und hat auch immer mal wieder in Filmen und Fotos Bonsai gesehen. 

2013 waren ein Wacholder, eine Azalee usw. die ersten eigenen Zwergbäume. Diese gingen aber ein, nachdem Schmor aus dem elterlichen Haus ausgezogen war. Damals hörte er von seinem jüngeren Bruder, dass ein Bekannter in einem Bonsai-Arbeitskreis sei. 2016 wurden Bonsai wieder ein Thema: Schmors Frau hatte als begeisterte Gärtnerin einen kleinen Teich, viele Obstbäume, Sträucher etc. – da lag ein gärtnerisches Hobby nahe: „So zog ich los und sammelte Baumarkt-Bonsai …“

Als dann im Sommer 2018 ein Bonsai kränkelte, erinnerte sich Schmor an den Arbeitskreis, rief bei Maeters an und bat um Hilfe. Der Besuch in Steinfurt überwältigte; das Bonsai-Fieber hatte ihn „voll erwischt“. 

BJÖRN ZACHARIAS

Ist Sozial- und Erlebnispädagoge und gestaltet in seiner Freizeit seit 2010 Bonsai. Seine Sammlung umfasst inzwischen über 200 Bäume verschiedener heimischer Arten: „Je mehr ich mich mit den keinen Bäumen in der Schale beschäftige, desto mehr werde ich in ihren Bann gezogen“.

2021 begann Zacharias die Ausbildung zum international anerkannten Bonsai-Gestalter in der International Bonsai School bei Werner Busch. Dort befindet er sich aktuell in der Mittelstufe, im dritten Lehrjahr.

Auch über Bonsai hinaus ist Zacharias naturverbunden: Seit über 25 Jahren engagiert er sich für den Fledermausschutz und beim Landesbund für Vogelschutz. Zudem ist er Hobbyimker mit acht Völkern.

LILLY ZACHARIAS

ist mit gerade 15 Jahren die bislang jüngste Teilnehmerin am Deutschen Bonsai Preis. Seit frühester Kindheit liebt sie die Natur, Tiere und Pflanzen. Bereits von klein an fand sie die verschiedenen Formen von Bäumen einfach faszinierend. Kein Wunder also, dass sie mit ihrem Vater schon als Zehnjährige verschiedenste Bonsai gestaltete.

Zusammen mit ihrem Vater Björn Zacharias begann die Gymnasiastin auch die Ausbildung zur international anerkannten Bonsai-Gestalterin bei Werner Busch 

Häufig finden Lillys sonstige Interessen und Hobbys in der Natur statt. Sie leitet seit einigen Jahren eine Kinder- und Jugendgruppe der Naturschutzjugend des Landesbundes für Vogelschutz und beschäftigt sich mit Fotografie und Naturaufnahmen. Außerdem macht sie Ballett, reitet, liest gerne und hat viele Haustiere.

MARKUS MISCH

hat bereits mit sieben Jahren, also vor rund 35 Jahren, seinen ersten Bonsai (Ulmus parvifolia) auf einer Gartenshow in Münster gewonnen und die Faszination für die kleinen Bäume aus Asien war geboren. Nicht nur ein eigener Platz im Regal wurde für ihn extra gebaut, es wurde ihm zusätzlich noch asiatische Musik vorgespielt. Ein damals unbekannter Schädling (Spinnmilben) beendete jedoch die Liebe zu diesem kleinen Kunstwerk. Im Bonsai Zentrum von Wolfgang Klemend, damals noch in Münster, sah er erstmals „echte und große Bonsai, und von da an war es um mich geschehen. Ich wollte dann nicht nur Bonsai besitzen, sondern auch richtig pflegen und gestalten lernen.“ 

Mit Anfang 20 waren das Geld und der Ehrgeiz ausreichend, um eine erste kleine Sammlung anzulegen. Es folgten diverse Kurse, viele Bücher, das Internet und auch Ausstellungen. Im Bonsai-Arbeitskreis Steinfurt, von Rolf und Doris Maeter fand Misch dann auch Gleichgesinnte in einem besonders freundschaftlichen und familiären Umfeld. 

Mischs Pflanzen-Favoriten sind bis heute Ahorn Arten, Ulmen und Wacholder in einer Größe unter 50 cm. Für ihn ist Bonsai kein Luxusgegenstand, sondern eine Lebenseinstellung für Geist und Seele. Bonsai gehört für ihn zum Leben dazu, „und ohne wird es für mich nicht mehr gehen…!“ 

STEFAN LANGHAMMER
Ist von einem Freund auf das Thema Bonsai aufmerksam gemacht worden und hat sich etwa 2012 dem Bonsai-Arbeitskreis Fulda angeschlossen und ist dort auch in den BCD eingetreten. Nach einem Umzug stieß er 2016 zum AK Bonsai Leipzig und nahm auch an einer vom Arbeitskreis organisierten Schulung von Christian Przybylski teil
Nach Corona war im AK nicht mehr viel los, auch die Schulung, die noch nicht zum Ende gekommen war, hatte sich für Stefan damit leider erledigt. Seither ist er in Sachen Bonsai nur noch als „Einzelkämpfer“, dem der Austausch mit anderen Bonsai-Enthusiasten fehlt, unterwegs. Vielleicht so seine Hoffnung, ergeben sich ja beim „Deutschen Bonsai Preis“ neue Bekanntschaften.
Auf Ausstellungen war Langhammer bisher noch nicht vertreten. Daher bezeichnet er sich – trotz seiner 53 Lebensjahre und einiger Jahre, die er sich nun auch schon mit Bonsai beschäftigt – „in dieser Beziehung Bonsai-Neuling geblieben.“

Beim DBP (früher Neues Talent Wettbewerb – NTW) wird alljährlich der/die beste Nachwuchsgestalter/in in den Reihen des BCD ermittelt. Gearbeitet wird an China-Wacholdern in Chuhin-Format, die zugelost werden. Bei der Auswahl der Pflanzen achtet der BCD darauf, dass nur vergleichbare Qualitäten zur Verfügung stehen. Lospech oder -glück sollen keinen Einfluss auf das Ergebnis des DBP haben. Werkzeug und Verbrauchsmaterial bringen die Teilnehmer selbst mit.

Der DBP kennt keine Altersgrenzen; es ist gleichgültig, ob ein Starter 20 oder 50 Jahre alt ist. Ausschlaggebend sind die Fähigkeiten zur Gestaltung und der Mut zum Auftritt in der Öffentlichkeit.

Der Sieger, Andreas Kuhnath vertritt 2024 Deutschland beim New Talent’s Contest (NTC) der European Bonsai Association (EBA). Bei der Vorbereitung auf diesen internationalen Auftritt unterstützt der BCD seinen Kandidaten fachlich. Die Reise- und Hotelkosten für den NTC übernimmt der Club. 

Interessenten  für den kommenden Wettbewerb in Bad Orb 2024 ist ein Blick in den Leitfaden zum DBP zu empfehlen. Unter Leitfaden zur Teilnahme am Deutschen Bonsai Preis gibt es vertiefende Informationen, Antworten auf häufig gestellte Fragen und Tipps zur Vorbereitung.

Anmeldungen zum DBP sind ab sofort möglich. Sie sind zu richten an den Beisitzer im Vorstand zur Nachwuchsförderung Max Engels, me@maxbonsai.com oder an die BCD-Geschäftsstelle axel.paduch@t-online.de. Beide geben auch gerne weitere Auskünfte zum Wettbewerb. 

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